Autoren kredenzen Weihnachtsgeschichten …

… so die Headline auf der Kulturseite der heutigen Lippischen Landeszeitung. Eine schöne Sache. Auch ich wurde dazu befragt. Hier mein ungekürzter Beitrag mit dem einen oder anderen Tipp zu Weihnachten:

Ich bin ein absoluter Weihnachtsfan. Würde ich einen Weihnachtskrimi über den Grinch schreiben, wäre der schon auf der ersten Seite mausetot.  Meine Generation ist noch aufgewachsen mit spannungsfördernden Sendungen wie „Wir warten aufs Christkind“ und den Advents-Vierteilern. „Tom Sawyers und Huckleberry Finns Abenteuer“ oder „Der Seewolf“ hatten zwar nicht wirklich etwas mit Weihnachten zu tun, aber das Drumherum wurde schon mal zelebriert: Die ganze Familie saß davor und fieberte mit, und in den Nachbarhäusern flackerten ebenfalls zur selben Zeit die Bildschirme, auf denen das Gleiche lief (es gab ja nur zwei, drei Programme).

Zum alljährlichen „Vorglühen“ auf Weihnachten sind daher Filme wie „Drei Männer im Schnee“, „Schöne Bescherung“ mit den Griswolds und natürlich „Ist das Leben nicht schön?“ (unbedingt in Schwarz-Weiß, nicht in dieser nachträglich eingefärbten Kitschversion!) obligatorisch. Oder auch die „Feuerzangenbowle“, die allweihnachtlich gezeigt wird, obwohl sie gar nichts mit Weihnachten zu tun hat.  Macht nichts, denn Weihnachten ist in erster Linie ein Gefühl – und dieses Gefühl vermitteln einige wenige Filme und natürlich auch Bücher bei mir bis heute.

Um ein Zitat abzuwandeln: Wer keinen Weihnachtsfilm guckt und kein Weihnachtsbuch liest, feiert jedes Jahr nur ein Mal Weihnachten. Wer zu vielen Filmen und Büchern greift, hat so oft Weihnachten, wie er verträgt.

Von wegen Gefühl: Mein Lieblingsbuch vor Weihnachten ist Stewart O’Nans „Letzte Nacht“: Zum letzten Mal öffnet Manny, der Leiter einer Fast-Food-Kette, sein Restaurant. Zum letzten Mal kommen die Angestellten zusammen. Doch die letzte Nacht birgt noch einige Überraschungen:  Ein Schneesturm hält Personal und die wenigen Gäste, die es ins „Red Lobster“ geschafft haben, gefangen, und wir, die Leser, sitzen und zittern mit ihnen dort, erfahren von ihren kleinen und großen Sorgen, ihren kleinen und großen Lieben. Alles, was dieses spezielle Weihnachtsgefühl ausmacht, ist in diesem gerade mal 150-Seiten-schmalen Buch vereint: Die traute Familie oder die Gemeinschaft sitzt beieinander,  in Leid wie Freud, und wärmt sich, ob am warmen Ofen oder emotional, schafft dadurch gegenseitige Geborgenheit und macht die Unbilden „dort draußen“ wenigstens eine kurze Zeitlang vergessen.

Nicht umsonst brennen an Weihnachten allüberall Lichterwerk und Kerzen: Ist es doch draußen zu dieser Jahreszeit am dunkelsten. Insofern hat Weihnachten auch immer etwas von der „Letzten Nacht“. Die Ahnung, es könnte immer das letzte Mal sein, dass wir so beieinander sitzen.

Daher passen Sie auf sich auf, wenn Sie den Heimweg antreten – man weiß nie, was in der rauen Wirklichkeit auf einen lauert …

Dezember-Schmus 2018

PROFESSOR ZAMORRA
Holt eure wärmste Decke, kuschelt euch vor dem Kamin oder der Heizung ein, und stellt euch einfach vor, draußen würde  Der kalte Tod vor den Fenstern wüten   …

 

 

 

 

DAS HAUS ZAMIS
Auf dorianhunter.de stelle ich die Dezember-Neuheiten des Zaubermond-Verlags vor:
Schreckliche Bescherung

Einen Auszug aus dem Buch „Der Teufel in mir“ (DAS HAUS ZAMIS 56) stelle ich euch hier vor!

Und natürlich ist auch dieses Quartal wieder ein neuer DAS HAUS ZAMIS-Band erschienen, zu dem ich das Exposé geschrieben habe – und auch einen der beiden Teilromane: Der Teufel in mir.

 

 

DAEADLOS hieß ein Magazin, das von 1994 bis 2002 von Hubert Katzmarz herausgegeben wurde und in der Phantastikszene bis heute einen hervorragenden Ruf hat. Ellen Norten, die Witwe des Verlegers, und Michael Siefener, der das Magazin bis zuletzt herausgegeben hat,  haben alte und neue Geschichten der Autoren und Mitarbeiter von damals (die allermeisten sind auch heute noch aktiv) zusammengetragen und präsentieren diese in einer wunderschön aufgemachten Anthologie. Von mir ist die Story Die Alten von Arkheim vertreten, eine Lovecraft-Hommage, die ich in meinem Heimatort Bad Salzuflen angesiedelt habe.

Die 12. Ausgabe von Zwielicht bringt die gewohnte Mischung aus Kurzgeschichten, Übersetzungen und Artikel des Genre Horror und unheimliche Phantastik. Das Titelbild ist von Björn Ian Craig. Von mir ist eine neue Story enthalten: „Auge um Auge“